im Gemeindezentrum
Nach großen Umbauarbeiten wurde am 14.9.2008 der vom Künstler Uwe Appold neu gestaltete Gottesdienstraum eingeweiht. Farben und Elemente haben jeweils ihre eigene Bedeutung.
So ist der Altarraum von der Gottesdienstgemeinde optisch durch einen blauen Halbkreis getrennt. Die Stühle stehen im Spiegel dazu ebenfalls im angedeuteten Halbkreis. Schaut man von oben, ist deutlich die Form eines Fisches zu erkennen, angelehnt an den Ichthys – Fisch, der als ein traditionelles christliches Erkennungszeichen, mit Ursprung im Urchristentum gilt.
Das griechische Wort „Ichthys“ bedeutet übersetzt „Fisch“ und ist zugleich die kürzeste Form des christlichen Glaubensbekenntnisses.
Liest man das Wort ICHTHYS nämlich als Akronym, so bedeuten die einzelnen Buchstaben:
I = Jesus | CH = Christus | TH= Gottes | Y = Sohn | S= Erlöser
Das Glaubensbekenntnis liest sich demnach: „Jesus Christus, Gottes Sohn und Erlöser“
Das Fenster
„Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die Liebe aber ist die Größte unter ihnen“ so schreibt der Apostel Paulus vor rund 2000 Jahren an die Christinnen und Christen in der Stadt Rom.
Der Künster Uwe Appold hat zu jedem der drei Worte ein Glasbild gestaltet und bewusst die Farbe rot für „Liebe“ in die Mitte gesetzt. Das blaue Fenster steht mit dem Symbol Wasser für die Taufe, das rote Fenster ist mit einem Kelch verziert, der für das Heilige Abendmahl steht. Die Spirale auf dem grünen Fenster ist als Zeichen der Unendlichkeit gedacht.
Dieses in Bleiglas gearbeitete Fenster mutet sakral an. Es ist eine Leihgabe der Familie Outzen aus Fruerlund, in deren Haus dieses Fenster vorher das Wohnzimmer schmückte.
Der Altar - „und hier gibt es den Segen“
Aus hellem Birkenholz gearbeitet, im Bereich der Beine mit Blattgold belegt, besticht der Altar mit schlichter Schönheit. Zwei Kerzenhalter und ein einfaches Kreuz in den Farben gold und silber –diese Farben stehen für Gott und Jesus- bilden gemeinsam mit einem Blumenstrauss und der Altarbibel das Zentrum unserer Gottesdienste. An den Seiten des Altars ist jeweils ein Dreieck, in der goldenen Gottesfarbe zu sehen. Die Drei ist die Zahl der göttlichen Dreiheit, sie ist die Zahl der Heiligkeit und Vollkommenheit, die sich in der dreigeteilten Natur der Welt äußert: Himmel, Erde und Wasser, sie steht für Geburt, Leben und Tod, für Anfang, Mitte und Ende, für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, und sie steht für die Familie Vater, Mutter, Kind. Hauptsymbol der Drei ist das Dreieck. Symbol für die Dreieinigkeit Gottes: Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Die Orgel
Seit November 2016 begleiten schöne Töne von einer elektronischen Kisselbach-Orgel unsere Gottesdienste. Da die alte Orgel mehr oder weniger ihren Geist aufgegeben hatte, war eine Neuanschaffung notwendig geworden. Eine gut durchgeführte Fundraisingaktion konnte Spenden aus der Gemeinde, vom SBV und dem Künstler Uwe Appold generieren. Es gelang die benötigten Mittel von März bis Dezember 2015 zusammen zu bekommen und ein Instrument der Zukunft mit spezieller Software „Gloria exzellent“ von der Firma Kisselbach anzuschaffen.
Die Kanzel
Die Kanzel, die uns seit 1984 begleitet, wurde von der Werkkunstschule Flensburg erarbeitet und bei der Neugestaltung des Gottesdienstraumes mit einem Birkenholzfuß dem neuen Stil angepasst. Der Baum ist Symbol des Lebens und Glaubens mit seinen unterschiedlichen Lebenszeiten und Ereignissen. Auch in unserem Kirchensiegel taucht der Baum auf und stellt die Verbindung zu unserem Stadtteil Fruerlund in Flensburg dar. Übersetzt heißt Fruerlund: Frauenwald. Nicht ganz gesichert ist die Aussage, dass der früher üppig baumbestandene Bereich unserer jetzigen Gemeinde zu St. Marien gehörte ebenso wie die Marienhölzung. St. Marien – Kirche unserer lieben Frau – Frau plattdeutsch Fru – ergab den Namen Fruerlund.
Das Lesepult
Unser Lesepult befindet sich von Anfang an in unserem Gottesdienstraum. Bei der Renovierung 2008 wurden Teile mit Blattgold versehen, so z.B. die Buchstaben alpha und omega.
Alpha und Omega, der erste und der letzte Buchstabe des klassischen griechischen Alphabets, sind ein Symbol für Anfang und Ende, damit für das Umfassende, für Gott und insbesondere für Christus als den Ersten und Letzten.
Das Taufbecken
Das Taufbecken, von Beginn an in unserem Gottesdienstraum weist mit seinem dreiseitigen Unterbau auf die Dreieinigkeit Gottes hin. Bei der Neugestaltung des Gottesdienstraumes wurde durch einen Birkenholzfuß die Einheit mit den übrigen Gegenständen im Gottesdienstraum hergestellt. Die Außenkanten wurden mit Blattgold belegt.
Über dem Taufbecken steht auf einem gold-silbernen Wandsockel die Osterkerze. An ihr werden die Taufkerzen entzündet.
Jedes Jahr in der Osternacht von Karsamstag auf Ostersonntag wird mit dem Entzünden der Osterkerze und den Worten: „Er ist erstanden, er ist wahrhaftig auferstanden“ an die Auferstehung Jesu vom Tode erinnert.
Der Taufbaum
Der Baum als Symbol für Wachstum, Kraft, Stärke und seiner immer wiederkehrenden Schönheit: zu Füßen des Baumes die Wurzeln aus denen alles entsteht, und die Blätter als tragende Kraft.
Die Kinder unserer Gemeinde sind unsere Zukunft und wir möchten von unseren Täuflingen etwas sichtbar machen. So wird für jeden Täufling eine Taufbaumfrucht an den Taufbaum gehängt. Dort bleibt sie bis zum Tauferinnerungsgottesdienst.
Der Taufbaum aus silbrigem Metall mit Blattgold belegt wurde vom Künstler Uwe Appold zur Neugestaltung des Gottesdienstraumes 2008 geschaffen.
Gloria
Vier Jahrzehnte stellt der Künstler Uwe Appold seine Werke aus, beschäftigt sich mit christlichen Themen und hat in dieser Zeit viele Bilder und Objekte für Kirchenhäuser geschaffen. Nachdem Appold die Neugestaltung des Gottesdienstraumes in Fruerlund 2008 abgeschlossen hatte, löste er 2013 ein Versprechen ein: Den Gottesdienstraum mit liturgischen Elementen zu gestalten.
Als Hauptmotiv ist das kreisförmige Bildmotiv „Gloria“ aus dem Jahr 2002 gegenüber dem Altar zu nennen, weitere Vorstudien aus seiner „Missa“ im verkleinerten Maßstab und in unterschiedlichen Grundformen: „Kyrie“, „Gloria“, „Credo“, „Sanctus“ und „Agnus Dei“.
Für weitere Informationen zur „Missa“ von Uwe Appold, können sie im Gemeindebüro ein Buch ausleihen.
*Wir bedanken uns bei Thomas Raake, von Foto Raake Flensburg, für die schönen Bilder von unserem Gottesdienstraum!